Am Hochzeitstag sollte die Braut folgendes tragen:

 

Etwas Altes: steht für den Lebensabschnitt als ledige Frau

Etwas Neues: steht für das vor ihr liegende Leben als verheiratete Frau

Etwas Geliehenes: steht als Zeichen der Freundschaft

Etwas Blaues: steht als Sinnbild der Treue

Einen Cent in dem Schuh: steht für Reichtum

 

Das Brautkleid

 

Viele Mythen ranken sich um das Brautkleid.

Sie sollten sie beachten:

 

Die Braut darf auf keinen Fall ihr eigenes Brautkleid nähen! ”So viele Stiche, so viele Tränen”

Vor der Hochzeit darf der Bräutigam das Brautkleid nicht sehen! Denn das bringt kein Glück.

In dem Zimmer, wo das Brautkleid genäht wird, darf niemand pfeifen! Denn das würde die bösen Geister rufen.

Das Brautkleid darf auch nicht zu früh fertig werden! Nach alter Art sollte bis zum Hochzeitstag daran gearbeitet werden.

Sie können z.B. kurz vor der Abfahrt zur Kirche einen Glückscent in den Saum einnähen lassen und damit den letzten Stich machen.

 

Die Hochzeitskerze

 

Ein Symbol der Liebe Bereits im Mittelalter war die Hochzeitskerze fester Bestandteil einer jeden Hochzeitszeremonie, denn sie soll die Gebete für das Brautpaar hoch in den Himmel tragen.  

 

Wird sie in die Kirche hineingetragen, ist sie dazu da, böse Geister abzuhalten.

Genau wie die Kerze muss auch die Liebe der Frischvermählten sein: sie soll strahlend leuchten und die Mitmenschen erwärmen.

 

Kleine Dinge, große Wirkung

 

Es gibt Bräuche, die Glück und Segen auf das Brautpaar lenken. So sollte man keinesfalls bei abnehmendem Mond heiraten, damit das Glück nicht auch abnimmt. Und auch die Sonne sollte noch steigen - also besser am Vormittag "ja" sagen als am Nachmittag! 

 

Weniger Einfluss hat man ja bekanntlich auf das Wetter. Doch zum Glück kann man sich aussuchen, was Regenwetter zu bedeuten hat: "Wenn es regnet am Altar, bringt es Glück für viele Jahr," sorgt für das gute Gefühl bei Regenwetter. Und wenn die Sonne, scheint behilft sich ein optimistisches Brautpaar mit der Weisheit, dass Regen eh nur Tränen und Armut bringt. 

 

Brautstrauß und Brautstraußwerfen

 

Der Brauch des Brautstraußes stammt aus der Zeit der Renaissance, in der man es mit der Körperhygiene nicht so genau nahm. Deshalb wurden damals besonders intensiv duftende Brautsträuße gebunden, die hauptsächlich zum Übertünchen unangenehmer Körpergerüche dienten.

 

Heute ist der Brautstrauß ein Accessoire, das vor allem einen optischen Wert als Brautschmuck hat.

Nach alter Tradition ist der Bräutigam für die Beschaffung des Brautstraußes verantwortlich. Vor oder in der Kirche überreicht er diesen seiner Braut. Wenn eine der Blumen welkt, bevor die Braut aus der Kirche herauskommt, bedeutet es Unglück.

 

Wenn der Brautstrauß ins Wasser gestellt wird, bedeutet dies eine kurze Ehe.

 

Dann sollte die Braut lieber am Abend den Strauß rückwärts nach alter Tradition ihren weiblichen unverheirateten Gästen zuwerfen.

Wer den Strauß fängt, soll die nächste Braut werden. 

 

Polterabend

 

Als einer der ältesten Bräuche, der vermutlich noch aus vorchristlichen Zeiten stammt, ist der Polterabend noch heute besonders beliebt. Am Vorabend der Trauung treffen sich Freunde und Familien, um den letzten Abend des Brautpaares vor der Ehe zu feiern.

 

Jeder Gast bringt Steingut und Porzellan mit, das an diesem Abend zerschlagen wird. Dadurch sollen böse Geister vertrieben werden. Keinesfalls darf Glas zerschlagen werden, da dies als Unglück gilt. Die Scherben müssen vom künftigen Brautpaar gemeinsam zusammengekehrt werden. Dadurch zeigen Braut und Bräutigam ihren Willen zur Gemeinsamkeit in der Ehe.

 

 

Sägen 

 

In vielen Teilen Deutschlands zersägt das Brautpaar gemeinsam einen Holzstamm. Für dieses Ritual wird eine Schrotsäge verwendet, an der Braut und Bräutigam am jeweils gegenüberliegenden Ende anfassen und unter wechselseitigem Ziehen den Stamm möglichst schnell zersägen.

 

Dieser Brauch steht für die gemeinsame gleichberechtigte Arbeit, die das Brautpaar in der Ehe versuchen möchte. Im wechselseitigen Ziehen und Ziehen lassen wird die essenzielle Balance von Reden und Zuhören, von Initiative und Loslassen und die notwendige Aufmerksamkeit für die jeweiligen Bedürfnisse des Partners symbolisiert.

 

Baum pflanzen

 

Einer alten Tradition zufolge wird am Tag der Hochzeit ein Bäumchen gepflanzt. Der Baum symbolisiert die Entwicklung der Ehe. So wie das Bäumchen in den nächsten Jahren zu einem großen Baum heran wächst, so soll auch die Ehe das Brautpaar zusammenwachsen lassen.

Bäume gehörten immer schon zum Leben der Menschen sind ein beliebter Treffpunkt für Verliebte. So gilt der Baum als Symbol für den Anfang der Ehe. Unter der Schützenden Baumkrone soll die Ehe glücklich verlaufen. 

 

Die Wahl des Baumes, hängt von euren Vorliebe ab. Man kann diesen aber auch auf Grund seiner Symbolik auswählen. Ähnlich wie Blumen symbolisch für Eigenschaften stehen, wurde im Laufe der Zeit auch den Bäumen eine Bedeutung zugewiesen.

 

Eberesche So gilt beispielsweise die Eberesche oder auch "Vogelbeerbaum" genannt, als Lebensbaum. Glaubt man einem Sprichwort schützt die Eberesche vor Blitzschlägen und Hexenzauber, ihre Beeren sollen Wunden heilen und das menschliche Leben um ein Jahr verlängern.

 

Weide Die Weide ist nicht nur schön anzusehen, sondern wirkt auch beruhigend, wenn der Wind durch ihre Blätter streicht. Sie ist zudem der Baum der Dichter und so manchen Dichter zu besonders schönen Liebesgedichten verholfen haben. Einer Sage zufolge helfen ihre Zweige gegen Eifersucht. Daraus leitet sich auch ein weiterer Brauch ab: Das Tragen von Weidezweigen am Revers des Hutes junger Männer.

 

Eiche Die Eiche gilt als starker Baum. Für die Ehe bedeutet das Pflanzen einer Eiche Beständigkeit und Stärke. Die Ehe wird sowohl heftige Stürme als auch lange Dürreperioden überstehen. In der Mythologie ist die Eiche der Baum des Göttervaters Zeus und des Donnergottes Jupiter.

 

Birke Die Birke ist jener Baum, dem am meisten Bedeutungen zugeschrieben werden. Schon zu Zeiten des alten Roms wurden Birkenzweige verwendet, um böse Geister vom eigenen Grund fernzuhalten. Auf dem Land dienten Birkenzweige lange Zeit zum Vertreiben der Geister des alten Jahres. Das Besondere an Birken ist, dass ihre Zweige im Frühjahr als erstes grün werden, und sehr spät hart werden. Für die Ehe bedeutet dies: Sie wird anfangs jung und schön sein wie das zarte Grün, aber erst mit der Zeit stark genug wird, um auch heftigem Widerstand von außen widerstehen zu können.

 

Haselstrauch Der Haselstrauch gilt allgemein als Baum der Wahrheit und Weisheit. Für die Kelten war die Haselnuss ein Symbol für konzentrierte Weisheit. Süß, nahrhaft, aber eingeschlossen in einer harten Schale. Bis heute werden Haselruten verwendet, um Wasseradern und geheime Schätze aufzufinden. Der Haselstrauch soll die Eheleute daran erinnern, dass sie nie aufhören mögen, nach verborgenen Schätzen und guten Eigenschaften im Partner zu suchen.

 

Brautschleier, Schleiertanz, Abtanzen, Kranzlabtanzen

 

Geht es nach diesem Brauch, trägt die Braut beim Einzug in die Kirche einen weißen Schleier. Dieser symbolisierte früher die Jungfräulichkeit der Braut und sollte vor Dämonen schützen. Am Altar wird der Schleier vom Bräutigam gelüftet, der so die Verfügungsgewalt über die Braut vom Vater übernahm. Bei der Feier nach der Vermählung verlangt der Brauch, dass der Schleier zerrissen und den Hochzeitsgäste zugeworfen wird. Je größer das Stück ist, das man fängt, umso größer sind die Chancen, dass man noch im selben Jahr heiraten wird.

 

Alternativ veranstalten die weiblichen Hochzeitsgäste einen Tanz, was als Abtanzen oder Kranzltanzen bezeichnet wird. Dabei tanzen sie um die Braut und versuchen möglichst viel von ihrem Schleier zu ertappen. Da manche aber den Schleier aufbewahren möchten, wird hierfür oft ein einfaches Stück Tüll verwendet.

 

Steigende Sonne und abnehmender Mond 

 

Wer bei abnehmendem Mond heiratet, läuft Gefahr, dass auch das Glück abnimmt. Auch ist es besser sich am Vormittag das Ja-Wort zu geben, denn wenn die Sonne noch am Steigen ist, steigt auch mit ihr das Glück.

 

Italien: das Brautpaar isst gemeinsam Suppe aus einem Teller, als Zeichen, dass die Zukunft gemeinsam bewältigt wird. Danach etwas Süßes, als Zeichen für süße Stunden, Glück und Geld.

 

Peru kleine Kostbarkeiten werden in Hochzeitstorte versteckt, soll Glück bringen 

 

Schottland: Das Brautpaar tauscht miteinander über einem Fluss Silberlöffel aus (basiert auf einem keltischen Brauch nach Robert Burns: Nichts Böses kann fließendes Wasser überqueren.)

 

Eheringe nicht in fremde Hände geben

 

Der Ehering ist als Symbol der Hochzeit kaum wegzudenken. Doch so schön er auch ist, Sie sollten ihn nicht in fremde Hände geben. Der Aberglaube besagt, dass dies Untreue und Unglück über die Ehe bringt.

 

Die Morgengabe

 

Meistens am Morgen nach der Hochzeitsnacht überreicht der Bräutigam der Braut die „Morgengabe“. Früher war diese eine Mitgift, bestehend aus Wertgegenständen, Schmuck oder auch Geld und sollte die Braut finanziell absichern. Heute dient sie eher als ein schönes Geschenk und häufig hält auch die Braut eine Kleinigkeit für den Bräutigam bereit.

 

Myrtenblüten

 

In Deutschland wurde die Myrte als Blume der Hochzeit im 16. bis 17. Jahrhundert bekannt.

 

Die Myrte als Hochzeitspflanze stammt aus dem antiken Griechenland und wurde wohl durch die zu dieser zeit gepflegten Handelsbeziehungen nach Deutschland gebracht.

 

Vorher war es hierzulande üblich, Rosmarin zu einem Brautkranz zu verarbeiten. Rosmarin hat als segenspendende Pflanze eine lange Tradition, im alten Rom war Rosmarin der Venus geweiht und wurde unter anderem verwendet um die Hausgötter damit zu schmücken.

 

Blumenkinder

Blumen oder Blütenblättern streuen ist ein alter heidnischer Brauch. Die Fruchtbarkeitsgöttinnen werden durch den Duft angelockt und bescheren dem Brautpaar reichlich Nachwuchs.

 

Entführung der Braut

 

 

Freunde entführen die Braut bei der Hochzeitsfeier und benutzen als Unterschlupf eine nahe gelegene Gaststätte. Bei der Entführung werden sie von weiteren Hochzeitsgästen begleitet. Findet der Bräutigam nach einigem Suchen die Braut (wenn nicht sollte man nachhelfen), muss er seine Frau mit etwas Aufwand auslösen. Er sollte seiner Frau mindestens drei Wünsche bedingungslos erfüllen z.B. 4 Wochen bügeln, abwaschen, staubsaugen, sie verwöhnen und/oder für sie kochen, usw.